Übergang ins Rentenalter: ein neues Kapitel
Bei den meisten Menschen in der Schweiz ist die Zufriedenheit nach der Pensionierung gleich hoch wie vorher – oder sogar höher. Der Eintritt in die neue Lebensphase ist jedoch mit vielen Veränderungen verbunden. Das Gute daran: Sie dürfen es in Ruhe angehen.
Endlich pensioniert! Tatsächlich wird die Pensionierung und der Ruhestand von den meisten Menschen positiv bewertet. Das hat auch damit zu tun, dass die Pensionierung ein klar definiertes und vorhersehbares Lebensereignis ist, das häufig sogar herbeigesehnt wird. Dennoch ist die Pensionierung eine bedeutsame Veränderung. Besonders dann, wenn man jahrzehntelang intensiv berufstätig war.
Die neue Freiheit
Von einem Tag auf den anderen fallen zeitliche und soziale Strukturen weg. Pensionierte geniessen grössere Freiheiten und entscheiden selbst, wie sie den neuen Freiraum planen und gestalten. Dies stellt mitunter auch eine Herausforderung dar.
Sich nochmals neu erfinden
Heute bietet die nachberufliche Phase eine Vielfalt an Möglichkeiten. Die Wahl einer neuen Betätigung nach der Pensionierung ist unter Umständen ebenso anspruchsvoll wie die einstige Berufswahl. Und wie damals gibt es auch jetzt Beratungsangebote, zum Beispiel zu sozialem Engagement beziehungsweise Freiwilligenarbeit im Alter.
Träume und Realität
Häufig werden im Vorfeld der Pensionierung viele Pläne geschmiedet, die später kaum oder gar nicht umgesetzt werden, weil inzwischen andere Interessen in den Vordergrund getreten sind. Oder es ist eine längere Erholungsphase vom Arbeitsleben nötig als ursprünglich gedacht. Vielleicht schränken auch gesundheitliche oder finanzielle Grenzen den Handlungsspielraum ein.
Sinn finden
Die erste Phase nach der Pensionierung umfasst oft eine Zeit der Neuorientierung. Allmählich entwickeln sich neue Aktivitäten und müssen mit den veränderten finanziellen Möglichkeiten in Einklang gebracht werden. Generell zeigt sich, dass Aktivismus im Rentenalter nicht zwingend zu mehr Wohlbefinden führt. Wichtig ist vor allem, dass die Intensität und die Art Ihrer Betätigungen zu dem passen, was Sie schon bisher gerne getan haben.
Zuerst Pause machen
Es ist sinnvoll, sich nach der Pensionierung genügend Zeit zu nehmen, um allein oder zusammen mit der Lebenspartnerin oder dem Lebenspartner vorerst den neuen Freiraum zu geniessen und sich zu erholen - ganz im Sinne eines Sabbaticals nach anstrengenden Erwerbsjahren.
Den eigenen Rhythmus finden
Rasch wieder neue Verpflichtungen einzugehen, wirkt sich für manche längerfristig negativ aus. Hektik direkt nach dem Berufsleben erschwert es, die Herausforderungen und Chancen der neuen Lebensphase zu packen. Nehmen Sie sich Zeit und finden Sie zunächst Ihren eigenen Rhythmus und Ihre Alltagsstruktur.
Mythos Pensionierungsschock
Nach einer Anpassungsphase gelingt es den meisten Menschen gut, sich in der neuen Lebensphase zurechtzufinden. Im Rahmen einer deutschen Untersuchung aus dem Jahr 2014 erwähnten nur 14 Prozent der Befragten, dass sie die Anpassung an die Pensionierung als schwierig erlebten. Und lediglich 10 Prozent gaben eine Verschlechterung ihrer Lebensqualität an.